Michael Horsky - Sphaera Superiora

27. September - 03. November 2018

Eröffnung: Donnerstag, 27. September, 18:00 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausdrucksmittel von Michael Horsky ist die Malerei in intensiver Form und Farbe. Seine Tafelbilder strukturieren sich durch den mehrmaligen Prozess im Auslöschen und Wiederfinden herausgelöster figürlicher Elemente.

Figur als Abstraktion als Figur

Horsky arbeitet figurativ-abstrakt. Er zerlegt die Figur von Mensch oder Tier in Teilformen und baut eine neue Bildsprache.
Angelehnt an Picassos aufregende Porträts, in denen die Dargestellten gleichzeitig aus mehreren Perspektiven zu sehen sind, d.h. Augenpaare, Brüste, das ganze Gesicht und der Körper werden zerlegt und an ungewohnter Stelle wieder platziert, geht Horsky weiter. Seine Bilder setzen sich aus erkennbaren menschlichen und tierischen Körperformen zusammen. Diese sind jedoch völlig ihrer humanen Funktion enthoben. Sie sind kein Abbild mehr. Sie schälen sich in einem langsamen Prozess aus dem Bild heraus. Es liegen bis zu zwanzig gemalte Schichten unter seinen fertigen Ölbildern. Diese bereits kompletten Bilder werden vom Künstler immer wieder vollständig abgewischt. Sie bleiben jedoch seine Inspiration auf dem Wege zur endgültigen Fassung. Die Leinwand ist dadurch mit Energie und Dynamik aufgeladen und enthält im fertigen Produkt alles Vorangegangene. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, dann ist das Werk plötzlich vollendet. Nicht nur die Formensprache wächst aus der Kunstgeschichte. Die Farbwahl hat ihren Ausgangspunkt in der Popart, geprägt durch Prägnanz und Reinheit. Bewusst setzt der Künstler die Farbe mit der Form in Verbindung. Die plakative und serielle Verwendung von Farben in starken Kontrasten bringt seine Bilder mit jedem Malprozess mehr zum Leuchten. Die Arbeiten sind poppig und funktionieren nur in genau dieser Zusammensetzung.
Die Wahrnehmung des Betrachters ist herausgefordert durch Horskys spezielle Wahl von Form und Farbe – eine bislang ungewohnte, mutige, abstrakte malerische Praxis.
Der Künstler benötigt weder Konzepte noch technische Medien noch die informelle Geste für Aktualität und Innovation.
Reine aus sich getragene Malerei!
Voraussetzung dafür ist die Beherrschung von Farbe und Form – das Beherrschen des Handwerks der Zeichnung und der Malerei - darin ist Horsky Meister und aus dieser Virtuosität erarbeitet er seine eigene intensive Bildsprache.