Joseph
Beuys

1921 - 1986

Joseph Beuys, der "Mann mit dem Filzhut", hat als Künstler einen sehr eigenen, sozialpolitischen Ansatz der Aktionskunst entwickelt. Mit seinem Werk übt Beuys großen Einfluss auf die Entwicklung der Bedeutung von Kunst aus. Er vertritt einen erweiterten Kunstbegriff, der in dem Satz "Jeder Mensch ist ein Künstler" kulminiert.

1946 beginnt Beuys sein Kunststudium in Düsseldorf, 1953 findet seine erste Einzelausstellung statt 1959 heiratet Joseph Beuys die Kunsterzieherin Eva-Maria Wurmbach.

Während seiner Professur an der Kunstakademie Düsseldorf in den Jahren 1961-1972 erregte Beuys großes Aufsehen mit politischen und künstlerischen Aktionen. Seine kontrovers diskutierten Aktionen und Installationen bescheren ihm internationales Ansehen und einen Sonderplatz in der deutschen Kunstszene. Zu seinen grafischen Arbeiten gehören auch viele Collagen.

1964 nimmt Beuys erstmals an der documenta in Kassel teil. Seine Arbeiten werden auf vielen internationalen Kunstausstellungen gezeigt; Gastprofessuren führen ihn nach Hamburg, Frankfurt und Wien.

1979 kandidierte Joseph Beuys für die Grünen bei der Europawahl. Er führte für die Partei Kampagnen durch, gestaltete Wahlkampfplakate und war einer ihrer Spitzenkandidaten. In seinem Aufruf dazu heißt es: „Ich trete für die Grünen ein, denn es ist klar geworden, dass alles, was wir in unser Leben einbeziehen, sinnlos wird, wenn das Leben selbst bedroht ist. Ich arbeite für die Grünen, denn sie sind mehr als das schlechte Gewissen der Parteien, und ich kandidiere für sie, denn nur die Grünen in aller Welt wollen mit ihren schöpferischen Kräften eine wirkliche Neugestaltung unseres Lebens bewirken. Darum ist die Stimme, die Sie den Grünen geben, eine Stimme, die Sie sich selbst für eine bessere Welt geben.“ - Joseph Beuys, 1979

1986 stirbt Joseph Beuys in Düsseldorf. Er hinterlässt ein weites künstlerisches und ein bedeutendes kunstpolitisches Oeuvre.


Gekürzt und ergänzt veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung aus: Thomas Salis, Prinzip Collage. Von Arp bis West, Galerie Salis Salzburg 2022, S. 16